
Light- und Zero-Getränke:Eine gute Wahl für Ihre Zähne?
Light-Getränke: eine zahngesundheitliche Mogelpackung?
In Zeiten von Zuckerbewusstsein, Kalorienzählen und Fitnesswahn greifen viele Menschen zu Light- und Zero-Getränken. Die Versprechen klingen verlockend: kein Zucker, keine Kalorien, voller Geschmack. Doch so harmlos, wie sie auf den ersten Blick wirken, sind diese Getränke keineswegs – vor allem nicht für unsere Zähne. In diesem Artikel erklären wir, warum Light- und Zero-Getränke problematisch für die Zahngesundheit sind und welche Auswirkungen sie auch auf die allgemeine Gesundheit haben können.


Was sind Light- und Zero- Getränke?
Light- und Zero-Getränke sind vor allem in Form von Softdrinks weit verbreitet. Der Begriff „Light“ bezieht sich in der Regel auf einen reduzierten Zuckergehalt oder Kaloriengehalt, während „Zero“ meist für „null Zucker“ oder „null Kalorien“ steht. Der süße Geschmack bleibt trotzdem – dank Süßstoffen wie Aspartam, Acesulfam‑K, Sucralose oder Stevia.
Um dennoch ein ähnliches Geschmackserlebnis wie beim Originalgetränk zu bieten, enthalten Light- und Zero-Varianten meist eine Kombination aus künstlichen Süßstoffen, Aromastoffen und Säuren. Genau diese Mischung kann für unsere Zähne zum Problem werden.
Die Rolle der Säuren: unsichtbare Zahnerosion
Auch wenn der Zucker fehlt: Die meisten dieser Getränke enthalten Phosphorsäure, Zitronensäure oder Kohlensäure. Diese Säuren senken den pH-Wert im Mund drastisch und greifen damit den Zahnschmelz an. Die Folge: sogenannte Zahnerosion.
Zahnerosion ist der schleichende Verlust von Zahnhartsubstanz durch chemische Prozesse – und sie kann dauerhaft sein. Anders als bei Karies, bei der Bakterien Zucker in Säuren umwandeln, entsteht Zahnerosion direkt durch die Einwirkung der Säure aus dem Getränk. Besonders betroffen sind die Frontzähne, deren glatte Oberflächen durch den ständigen Kontakt mit säurehaltigen Getränken zunehmend „weicher“ und dünner werden.
Studien zeigen, dass schon ein pH-Wert unter 5,5 kritisch für den Zahnschmelz ist – viele Light- und Zero-Getränke liegen sogar deutlich darunter.
Der Trick mit den Süßstoffen keine Kalorien, aber auch keine Zahnsünde?
Auf den ersten Blick klingt es logisch: Keine Kalorien, kein Zucker – also auch keine Gefahr für die Zähne? Leider nein. Zwar fördern Süßstoffe an sich keine Karies, da sie von den kariesverursachenden Bakterien nicht verwertet werden können, doch sie tragen trotzdem indirekt zu einer problematischen Mundumgebung bei.
Zum einen regen Süßstoffe den Appetit auf Süßes an, was langfristig zu mehr Naschereien und zuckerhaltigem Essen führen kann. Zum anderen werden die künstlichen Zusätze oft von Aromastoffen begleitet, die zusammen mit der erwähnten Säure einen Cocktail ergeben, der den Zahnschmelz trotz Zuckerfreiheit angreift.


Täuschend gesund: der psychologische Effekt
Ein weiterer Aspekt, den man nicht unterschätzen sollte, ist der sogenannte Kompensationseffekt. Menschen, die Light- oder Zero-Getränke konsumieren, haben oft das Gefühl, sich „etwas Gutes“ zu tun und erlauben sich dafür an anderer Stelle mehr – beispielsweise beim Snacken oder bei der Menge an Konsum. Das bedeutet: Die Getränke werden oft in größeren Mengen getrunken, als es bei den normalen Softdrinks der Fall wäre.
Außerdem vermitteln sie ein falsches Bild von „gesunder Ernährung“. Der regelmäßige Konsum kann dazu führen, dass Menschen weniger Wasser oder ungesüßte Tees trinken – also jene Getränke, die der Körper (und die Zähne) eigentlich brauchen.
Auswirkungen auf die Allgemeingesundheit
Auch wenn wir uns als Zahnarztpraxis natürlich besonders für Ihre Mundgesundheit interessieren, möchten wir nicht verschweigen, dass Light- und Zero-Getränke auch für die allgemeine Gesundheit kritisch gesehen werden.
Es gibt Hinweise, dass regelmäßiger Konsum von Süßstoffen den Glukosestoffwechsel beeinflussen und möglicherweise das Risiko für Diabetes Typ 2 erhöhen kann. Zudem gibt es Untersuchungen, die einen Zusammenhang zwischen künstlich gesüßten Getränken und einer veränderten Darmflora zeigen. Die Langzeitwirkungen vieler Süßstoffe sind noch nicht vollständig erforscht.
Was bedeutet das für Ihre Zähne?
Auch ohne Zucker können Light- und Zero-Getränke also folgende Risiken mit sich bringen:
- Zahnerosion durch Säuren
- Veränderte Essgewohnheiten durch Süßstoffkonsum
- Mangel an Speichelproduktion durch zu wenig Wasseraufnahme
- Falsche Einschätzung des eigenen Konsumverhaltens
Wir empfehlen daher: Trinken Sie Light- oder Zero-Getränke, wenn überhaupt, nur gelegentlich – und idealerweise nicht zwischen den Mahlzeiten. Noch besser: Spülen Sie nach dem Konsum den Mund mit Wasser und warten Sie mindestens 30 Minuten, bevor Sie die Zähne putzen, um den bereits angegriffenen Zahnschmelz nicht noch zusätzlich mechanisch zu belasten.
Unsere Empfehlung: Wasser bleibt der beste Freund der Zähne
So simpel es klingt: Stilles oder kohlensäurearmes Wasser ist nach wie vor die beste Wahl für Ihre Zähne. Es enthält keine Säuren, keine Zuckerstoffe, keine Süßstoffe – kurz: nichts, was Ihre Zahngesundheit gefährden könnte. Ungesüßte Kräuter- und Früchtetees (lauwarm oder kalt) sind ebenfalls eine gute Alternative.
Wer nicht auf Geschmack verzichten möchte, kann sich mit frischen Kräutern wie Minze, Zitronenscheiben oder Gurkenstücken im Wasser Abwechslung schaffen – ganz ohne Zahnriskio.
Light- und Zero-Getränke mögen zwar kalorienarm und zuckerfrei sein – zahnfreundlich sind sie deshalb noch lange nicht. Die enthaltenen Säuren greifen den Zahnschmelz an, und der regelmäßige Konsum kann sich negativ auf Ihre allgemeine und zahnärztliche Gesundheit auswirken. Wasser und ungesüßte Tees bleiben die erste Wahl für Ihre Zahngesundheit.
Wenn Sie Fragen zur zahngesunden Ernährung oder zum Thema Zahnerosion haben, sprechen Sie uns gerne an. Wir sind für Sie da – für ein gesundes, strahlendes Lächeln!