
Der Beruf ZahnarztAusbildung, Aufgaben und Tätigkeiten
Ausbildung, Spezialisierung und Berufsausübung
Der Beruf des Zahnarztes ist vielseitig und anspruchsvoll. Neben handwerklichem Geschick erfordert er tiefgehende medizinische Kenntnisse, Einfühlungsvermögen und ständige Weiterentwicklung. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Voraussetzungen man erfüllen muss, um Zahnarzt zu werden, wie das Studium und die Assistenzzeit aufgebaut sind und was die täglichen Aufgaben eines Zahnarztes ausmachen. Zudem geben wir einen Einblick in die verschiedenen Spezialisierungsmöglichkeiten und erklären, welche Unterschiede es zwischen einer angestellten und selbständigen Tätigkeit gibt.
Voraussetzungen und Ausbildung zum Zahnarzt
Um Zahnarzt zu werden, ist ein abgeschlossenes Studium der Zahnmedizin erforderlich. Die Grundvoraussetzung für die Zulassung zum Studium ist in der Regel das Abitur. Der Numerus Clausus (NC) für das Zahnmedizinstudium liegt oft im oberen Bereich, weshalb gute schulische Leistungen, insbesondere in den naturwissenschaftlichen Fächern, von Vorteil sind.
Das Zahnmedizinstudium selbst dauert in Deutschland in der Regel 11 Semester und umfasst eine umfassende theoretische und praktische Ausbildung. Der Studiengang ist in einen vorklinischen und einen klinischen Teil unterteilt. In den ersten zwei Jahren (Vorklinik) erwirbt man die Grundlagen in Fächern wie Anatomie, Biochemie und Physiologie. Die praktischen Kurse der Vorklinik bereiten den Studenten auf die zahnärztliche Arbeit am Patienten vor. Hier wird das handwerkliche Geschick trainiert und die zahntechnische Seite des Berufs steht im Vordergrund. Die Vorklinik schließt sich mit der zweiten Staatsprüfung, dem so genannten Physikum, ab. Hat man sein theoretisches Wissen und seine praktischen Fähigkeiten unter Beweis gestellt, wird man zum klinischen Abschnitt des Studiums zugelassen. Ab jetzt wird es ernst, ab jetzt behandeln die angehenden Zahnärzte und Zahnärztinnen echte Patientinnen und Patienten.
Assistenzzeit und Promotion
Wer in Deutschland eine Zulassung zur Behandlung gesetzlich versicherter Patienten erhalten will, muss nach dem Studium eine zweijährige Assistenzzeit als Zahnarzt absolvieren. Diese Zeit ist unerlässlich, um die im Studium erlernten Kenntnisse und Fähigkeiten weiter zu vertiefen und praktische Erfahrungen zu sammeln. Die Assistenzzeit wird in einer zahnärztlichen Praxis absolviert, wobei es auch möglich ist, in einer Klinik zu arbeiten.
Ein Doktortitel ist für die Ausübung des Zahnarztberufs nicht zwingend erforderlich, allerdings streben viele Zahnärzte den Titel „Dr. med. dent.“ an, da dieser das fachliche Ansehen stärkt und für Patienten vertrauenswürdig wirkt. Um den Doktortitel zu erlangen, muss eine zahnmedizinische Dissertation geschrieben werden, was oft neben der regulären Assistenzzeit oder auch schon zum Ende des Studiums erfolgt. Je nach Forschungsaufwand und persönlichem Einsatz kann dieser Prozess zwischen einem und drei Jahren in Anspruch nehmen.
Das Berufsbild eines Zahnarztes: Tätigkeiten und Aufgaben
Zahnärzte sind Experten für die Gesundheit des Mund- und Kieferbereichs. Ihr Hauptziel ist es, Zähne, Zahnfleisch und die Kieferknochen ihrer Patienten und Patientinnen gesund zu erhalten. Der Arbeitsalltag eines Zahnarztes umfasst eine Vielzahl von Aufgaben und Tätigkeiten:
- Prophylaxe und Beratung: Präventive Maßnahmen wie regelmäßige Kontrolluntersuchungen und professionelle Zahnreinigungen sind essenziell, um Zahnerkrankungen vorzubeugen. Zahnärzte beraten ihre Patientinnen und Patienten auch in Bezug auf die richtige Zahnpflege und Mundhygiene.
- Diagnose und Therapie: Zu den täglichen Aufgaben gehört die Diagnose von Zahnerkrankungen wie Karies, Parodontitis oder Zahnfehlstellungen sowie die entsprechende Behandlung. Dies kann von einer einfachen Füllung bis hin zu komplexen Therapien wie Wurzelkanalbehandlungen oder Zahnextraktionen reichen.
- Prothetische Versorgung: Wenn Zähne fehlen, sind Zahnärzte auch für die prothetische Versorgung zuständig. Dies beinhaltet das Anpassen von Kronen, Brücken oder Prothesen.
- Chirurgische Eingriffe: Je nach Spezialisierung führen Zahnärzte auch chirurgische Eingriffe durch, wie das Entfernen von Weisheitszähnen oder das Setzen von Zahnimplantaten.
Spezialisierungsmöglichkeiten von Zahnärzten
Nach der zahnärztlichen Grundausbildung besteht die Möglichkeit, sich auf bestimmte Gebiete zu spezialisieren. Zu den bekanntesten Fachgebieten zählen:
- Kieferorthopädie: Diese Fachrichtung befasst sich mit der Korrektur von Zahn- und Kieferfehlstellungen. In unserer Praxis ist zum Beispiel die Kieferorthopädie eng eingebunden in die Planung komplexer Behandlungsfälle.
- Parodontologie: Parodontologen spezialisieren sich auf die Behandlung von Erkrankungen des Zahnhalteapparats, insbesondere von Zahnfleisch- und Kieferknochenentzündungen. Parodontitis ist eine der am weitest verbreiteten Volkskrankheiten und ist der Hauptgrund für Zahnverlust in Deutschland.
- Endodontologie: Diese Fachrichtung konzentriert sich auf die Behandlung von Zahnwurzel- und Pulpaerkrankungen, insbesondere Wurzelkanalbehandlungen. Spezialisierte Endodontologen behandeln Zähne ausschließlich unter einem Mikroskop.
- Prothetik: Die moderne Prothetik (Zahnersatz) ist ein hochkomplexes Feld geworden. Vor allem die direkte und enge Zusammenarbeit mit den Zahntechnikern und die Anwendung von digitalen Techniken sind hier die Kernkompetenzen.
- Chirurgie: Das Setzen von Implantaten, die Korrektur von Zahnfleisch, die Entfernung von Weisheitszähnen und mehr. All das ist das Fachgebiet des Chirurgen. In enger Abstimmung mit der Kieferorthopädie und der Prothetik wird der chirurgische Anteil der notwendigen Therapien umgesetzt.
In unserer Zahnarztpraxis in Augsburg-Göggingen finden Sie Spezialisten zu allen oben aufgeführten und zu weiteren Fachgebieten. Sprechen Sie uns gerne bei Fragen an. Wir vereinbaren gerne einen Termin für Sie bei unseren Spezialisten.
Berufsausübung als Zahnarzt: angestellt oder selbständig?
Zahnärzte haben die Möglichkeit, entweder angestellt in einer Praxis oder Klinik zu arbeiten oder eine eigene Praxis zu eröffnen. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile.
- Angestellte Zahnärzte: Wer als angestellter Zahnarzt arbeitet, hat in der Regel geregelte Arbeitszeiten und muss sich nicht um administrative Aufgaben wie Abrechnungen, Personal oder Praxisorganisation kümmern. Allerdings sind die Möglichkeiten der Selbstbestimmung in der Regel geringer als bei einem selbständigen Zahnarzt.
- Selbständige Zahnärzte: Wer eine eigene Praxis eröffnet, genießt die Freiheit, seine Arbeitszeiten und Behandlungsmethoden selbst zu bestimmen. Allerdings kommen auf selbständige Zahnärzte zusätzliche Aufgaben zu. Neben der zahnärztlichen Tätigkeit müssen sie sich um die Praxisorganisation, Abrechnung, Mitarbeiterführung und das Marketing kümmern. Eine erfolgreiche Praxisführung erfordert daher neben medizinischem Können auch unternehmerische Fähigkeiten.
Der Beruf des Zahnarztes – eine erfüllende Tätigkeit
Der Weg zum Zahnarzt ist anspruchsvoll, aber lohnend. Nach einem intensiven Studium und der Assistenzzeit eröffnen sich viele Möglichkeiten, den Beruf individuell zu gestalten – sei es als angestellter Zahnarzt oder als Praxisinhaber. Die Spezialisierungsmöglichkeiten bieten zudem die Chance, sich auf interessante Fachgebiete zu konzentrieren und sich fortlaufend weiterzubilden. Egal, welchen Weg man einschlägt: Der Beruf des Zahnarztes bleibt eine herausfordernde und zugleich erfüllende Tätigkeit, bei der die Gesundheit und das Wohlbefinden der Patienten im Mittelpunkt stehen.