
Zungenreinigung:warum sie sinnvoll ist und wie sie funktioniert
Ein kurzer Überblick
Bei der täglichen Mundhygiene denken die meisten Menschen an das Zähneputzen, Zahnseide oder eventuell die Verwendung von Mundspülungen. Die Zunge wird dabei jedoch oft vergessen – obwohl sie eine entscheidende Rolle für unsere Mundgesundheit spielt. In diesem Blogbeitrag möchten wir Ihnen näherbringen, warum die Zungenreinigung wichtig ist, für wen sie besonders empfohlen wird, wie sie durchgeführt wird und welche Vor- und Nachteile damit verbunden sind.
Warum ist Zungenreinigung sinnvoll?
Unsere Zunge ist ein wahres Wunderwerk – sie hilft uns beim Schmecken, Sprechen, Kauen und Schlucken. Was viele jedoch nicht wissen: Die Zunge ist auch ein Ort, an dem sich Bakterien, Speisereste und abgestorbene Zellen sammeln. Vor allem im hinteren Drittel der Zunge entsteht ein idealer Nährboden für Mikroorganismen.
Diese Ablagerungen können nicht nur Mundgeruch (Halitosis) verursachen, sondern auch die Entstehung von Karies und Parodontitis begünstigen. Denn die Bakterien von der Zunge gelangen schnell wieder auf die frisch geputzten Zähne – ein Teufelskreis.
Studien zeigen, dass die regelmäßige Zungenreinigung die Anzahl der Bakterien im Mund deutlich reduzieren kann. Sie trägt damit zu einer besseren Mundgesundheit bei und unterstützt einen frischen Atem.
Für wen ist Zungenreinigung besonders empfehlenswert?
Grundsätzlich profitiert jeder Mensch von der Zungenreinigung – egal, ob jung oder alt. Es gibt jedoch einige Gruppen, für die sie besonders sinnvoll ist:
- Menschen mit chronischem Mundgeruch: In etwa 80–90 % der Fälle entsteht Halitosis im Mundraum – oft auf der Zunge. Die Reinigung kann hier effektiv helfen.
- Personen mit erhöhter Karies- oder Parodontitisneigung: Durch Reduzierung der Bakterienlast im Mundraum lässt sich das Risiko verringern.
- Menschen mit eingeschränkter Speichelproduktion (z. durch Medikamente, bestimmte Krankheiten oder im Alter): Weniger Speichel bedeutet weniger natürliche Reinigungswirkung im Mund – die Zunge sollte daher gezielt gesäubert werden.
- Raucher: Nikotin und andere Inhaltsstoffe können zu verstärkten Belägen und Verfärbungen führen.
- Menschen mit Zungenbelägen oder starkem Geschmack im Mund: Eine regelmäßige Reinigung kann das subjektive Frischegefühl verbessern.
Wie reinigt man die Zunge richtig?
Für die Zungenreinigung eignen sich spezielle Hilfsmittel, die gezielt für diesen Zweck entwickelt wurden:
- Zungenschaber
Der Zungenschaber ist ein einfaches, aber effektives Werkzeug. Es handelt sich um ein gebogenes Stück aus Kunststoff oder Metall, mit dem die Zunge sanft abgeschabt wird. Viele empfinden ihn als besonders gründlich.
- Zungenbürste
Diese ähnelt einer Zahnbürste, hat jedoch weichere Borsten und ist flacher. Sie kann zusätzlich zur mechanischen Reinigung auch mit etwas Zahnpasta oder einem speziellen Zungengel verwendet werden.
- Kombi-Instrumente
Einige Produkte kombinieren Bürste und Schaber in einem Gerät – ideal für alle, die es bequem mögen.
Wichtig: Verwenden Sie keine herkömmliche Zahnbürste zur Zungenreinigung! Ihre Borsten sind meist zu hart und die Form nicht geeignet, um effektiv und schonend zu reinigen.
So geht’s – Schritt für Schritt zur sauberen Zunge
- Reinigung vor dem Spiegel: So behalten Sie den Überblick.
- Zunge weit herausstrecken: Je weiter Sie Ihre Zunge herausstrecken, desto leichter ist die Reinigung.
- Mit dem Schaber oder der Bürste vom hinteren Zungendrittel nach vorn streichen: Üben Sie dabei nur leichten Druck aus.
- Zwischendurch unter fließendem Wasser abspülen: So entfernen Sie die abgelösten Beläge vom Gerät.
- Mehrmals wiederholen: In der Regel reichen 2–3 Wiederholungen.
- Gerät gründlich reinigen und trocknen lassen.
Tipp: Wenn Sie einen empfindlichen Würgereflex haben, beginnen Sie etwas weiter vorne und tasten sich langsam nach hinten vor. Auch eine entspannte Atmung durch die Nase kann helfen.


Wie oft sollte man die Zunge reinigen?
Idealerweise integrieren Sie die Zungenreinigung in Ihre tägliche Mundhygiene – am besten morgens nach dem Zähneputzen. Wer möchte, kann die Reinigung auch abends ergänzen, besonders bei Neigung zu Mundgeruch.
Eine tägliche Anwendung reicht völlig aus – zu häufige oder zu kräftige Reinigung kann die Zungenschleimhaut reizen.
Vorteile der Zungenreinigung
- Frischer Atem: Einer der wichtigsten Effekte – Halitosis hat so weniger Chance.
- Weniger Bakterien im Mundraum: Das Risiko für Zahn- und Zahnfleischerkrankungen sinkt.
- Verbessertes Geschmacksempfinden: Beläge auf der Zunge können die Geschmacksknospen beeinträchtigen – eine saubere Zunge schmeckt besser.
- Ästhetik und Wohlbefinden: Eine saubere Zunge sieht gepflegter aus und fühlt sich besser an.
Gibt es auch Nachteile?
Die Zungenreinigung ist grundsätzlich sehr unproblematisch. Es gibt jedoch ein paar Dinge zu beachten:
- Zu starker Druck kann die Schleimhaut verletzen – daher bitte sanft vorgehen.
- Bei Verletzungen oder Entzündungen auf der Zunge (z. Aphten, Pilzinfektionen) sollte auf die Reinigung vorübergehend verzichtet oder Rücksprache mit dem Zahnarzt gehalten werden.
- Ein starker Würgereiz kann anfangs hinderlich sein – das bessert sich meist mit etwas Übung.
Unser Fazit: Klein, aber wirkungsvoll!
Die Zungenreinigung ist ein oft unterschätzter Teil der Mundhygiene, dabei kann sie viel bewirken – vor allem in Kombination mit regelmäßigem Zähneputzen und Zahnzwischenraumreinigung. Wer täglich ein bis zwei Minuten investiert, tut nicht nur etwas gegen schlechten Atem, sondern auch für die langfristige Gesundheit von Zähnen und Zahnfleisch.
Wenn Sie unsicher sind, welches Produkt für Sie am besten geeignet ist oder wie Sie die Reinigung am effektivsten durchführen, sprechen Sie uns gerne bei Ihrem nächsten Besuch an – wir beraten Sie individuell!