
Keramik- oder Titanimplantate:Vergleich mit Vor- und Nachteilen


Keramik- oder Titanimplantat: Vor- und Nachteile
Zahnimplantate haben sich in den letzten Jahren als eine der effektivsten und langlebigsten Lösungen zur Wiederherstellung von verloren gegangenen Zähnen etabliert. Sie bieten nicht nur eine funktionelle Lösung, sondern auch ästhetische Vorteile, insbesondere wenn es um den Einsatz in sichtbaren Bereichen des Mundes geht. Zwei der beliebtesten Materialien, die bei Zahnimplantaten verwendet werden, sind Keramik und Titan. Beide haben ihre eigenen spezifischen Eigenschaften, die jeweils Vorteile und auch einige Nachteile mit sich bringen können. In diesem Blogbeitrag wollen wir die Eigenschaften beider Materialien vergleichen und die Vor- und Nachteile von Keramik- und Titanimplantaten in der Zahnheilkunde näher betrachten.
Keramikimplantate: ästhetisch, biokompatibel, modern
Keramikimplantate, auch als zirkonoxidbasierte Implantate bekannt, sind eine relativ neue Entwicklung in der Zahnmedizin. Sie bieten eine metallfreie Alternative zu Titan und werden zunehmend populär, insbesondere bei Patienten und Patientinnen, die Wert auf die Ästhetik und Biokompatibilität legen. Keramikimplantate bestehen aus hochfestem Zirkonoxid, einem Material, das für seine Robustheit und Widerstandsfähigkeit bekannt ist.
Vorteile von Keramikimplantaten:
- Ästhetik: Keramikimplantate sind besonders vorteilhaft in Bereichen des Mundes, die gut sichtbar sind, wie z.B. im Frontzahnbereich. Sie sind weiß und bieten eine natürliche Ausstrahlung, da sie sich nahtlos in das Zahnfleisch einfügen. Bei Titanimplantaten war dies früher öfters ein Problem durch die Implantatform, aber auch mit Titan ist diese ästhetische Risiko mittlerweile sehr gut in den Griffe zu bekommen.
- Biokompatibilität: Zirkonoxid ist ebenfalls äußerst biokompatibel und wird vom Körper in der Regel sehr gut akzeptiert. Es gibt nahezu keine Berichte über Abstoßungsreaktionen, was Keramikimplantate zu einer sicheren Wahl für Patienten macht, die empfindlich auf Metall reagieren.
- Geringe Plaque-Akkumulation: Keramik hat eine glatte Oberfläche, die das Anhaften von Plaque erschwert. Dies kann zu einer besseren Mundhygiene und damit zu einer geringeren Gefahr von Entzündungen und Infektionen führen.
Nachteile von Keramikimplantaten:
- Kostspieliger: Keramikimplantate sind in der Regel teurer als Titanimplantate. Der Herstellungsprozess ist aufwendiger, und das Material selbst ist oft teurer, was die Gesamtkosten der Behandlung erhöht.
- Geringere Einheilquote: Wo ein Titanimplantat heutzutage in über 98% der Fälle sicher mit dem Knochen verwächst, liegt die Quote bei den Keramikimplantaten bei ca. 90%. Es muss also in ca. 10% der Fälle eine weitere OP durchgeführt werden.
- Geringere Langzeitforschung: Obwohl Keramikimplantate eine vielversprechende Alternative darstellen, gibt es im Vergleich zu Titanimplantaten weniger Langzeitdaten zur Haltbarkeit und zum Verhalten des Materials über Jahrzehnten hinweg.
- Spröde Materialeigenschaften: Zirkonoxid ist zwar extrem robust, jedoch auch spröder als Titan. In seltenen Fällen kann es zu Bruch oder Rissen kommen, wenn das Implantat extremen Kräften ausgesetzt wird. Daher sind zum Beispiel auch herausnehmbare Lösungen wie Zahnprothesen mit Keramikimplantaten weniger zuverlässig umsetzbar als mit Titanimplantaten.
Titanimplantate: bewährte Technologie und hohe Langlebigkeit
Titanimplantate: bewährte Technologie und hohe Langlebigkeit
Titan ist seit Jahrzehnten das Standardmaterial für Zahnimplantate und hat sich in der zahnmedizinischen Praxis bestens bewährt. Es ist biokompatibel; das bedeutet, dass es vom Körper gut akzeptiert wird und kaum zu Abstoßungsreaktionen führt. Diese Eigenschaft ist entscheidend, da Implantate direkt mit dem Kieferknochen verwachsen müssen, um langfristig stabil zu bleiben. Der Prozess, bei dem sich der Titan-Implantat mit dem Kieferknochen verbindet, nennt sich Osseointegration und ist einer der Hauptgründe für die hohe Erfolgsquote von Titanimplantaten.
Vorteile von Titanimplantaten:
- Hohe Stabilität und Langlebigkeit: Titan ist extrem robust. Im Durchschnitt können Titanimplantate über 20 Jahre halten, wobei viele Patienten auch nach drei Jahrzehnten noch von ihren Implantaten profitieren.
- Gute Osseointegration: Die Fähigkeit von Titan, sich mit dem Kieferknochen zu verbinden, ist exzellent, was zu einer stabilen Basis für die künstlichen Zähne führt.
- Erfolgsquote: Titanimplantate haben eine sehr hohe Erfolgsquote, die bei über 98 % liegt, was sie zu einer äußerst zuverlässigen Lösung für Zahnverlust macht.
- Langjährige Forschung: Die Verwendung von Titan in der Zahnmedizin ist sehr gut erforscht. Es gibt eine Fülle an Studien, die die Wirksamkeit und Sicherheit dieses Materials bestätigen.
Nachteile von Titanimplantaten:
- Ästhetik: Ein möglicher Nachteil von Titanimplantaten liegt in ihrer Ästhetik. Obwohl die Krone des Implantats in der Regel unsichtbar ist, kann das Titan in manchen Fällen durch das Zahnfleisch hindurch sichtbar werden, was vor allem im Frontzahnbereich als unästhetisch empfunden werden kann.
- Metall-Allergien: Ein kleiner Teil der Bevölkerung reagiert allergisch auf Titan. Auch wenn Titan als hypoallergen gilt, gibt es dennoch Menschen, die nach der Implantation Probleme entwickeln können, was zu einer Ablehnung des Implantats führen könnte. Eine wirkliche Titanallergie kann im Vorfeld mittels Allergietest eruiert werde.
Fazit: Welches Implantat ist das Richtige für Sie?
Die Wahl zwischen Keramik- und Titanimplantaten hängt in erster Linie von den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben des Patienten ab. Titanimplantate bieten eine hervorragende Langlebigkeit, Stabilität und eine bewährte Erfolgsquote, während Keramikimplantate insbesondere dann bevorzugt werden, wenn eine metallfreie Lösung gewünscht ist.
Letztlich sollte die Entscheidung immer gemeinsam mit einem erfahrenen Zahnarzt getroffen werden, der auf die spezifischen Anforderungen des Patienten eingehen kann, um die beste Lösung für die jeweilige Situation zu finden. Unsere Zahnärzte in Augsburg Göggingen haben mit beiden Materialien langjährige Erfahrungen und können Sie daher eingehend zur für Sie bestmöglichen Versorgung beraten.